Hamburg im Fokus: Dr. med. Jan Nebendahl
über den Start in die Selbstständigkeit
und die Faszination der Plastischen Chirurgie
Im Herzen von Hamburg betreibt Dr. med. Nebendahl eine Praxis für Plastische Chirurgie. Nach vielen Jahren erfolgreicher Tätigkeit in leitender Position in einer überregionalen Gemeinschaftspraxis in der Hamburger Innenstadt, entschloss sich Dr. Nebendahl, seine eigene Praxis zu eröffnen.
In diesem Interview spricht er über seine Entscheidung, die Faszination für sein Fachgebiet und die Herausforderungen, die mit ästhetischen Eingriffen verbunden sind. Er gewährt uns Einblicke in seine Philosophie, die hinter der Plastischen Chirurgie steht, und teilt seine Gedanken darüber, wie äußere Eingriffe zur inneren Balance beitragen können.
Interviewer (Markt-Echo-Nord): Sie arbeiten in Hamburg und haben im Januar 2023 Ihre Praxis eröffnet. Herzlichen Glückwunsch dazu! Sie hatten Angebote in anderen Städten aber Ihre Wahl fiel erneut auf Hamburg, was hat Sie zu dieser Entscheidung bewogen? War es nur das „gute Flair“?
Dr. med. Nebendahl: Vielen Dank! Ja, Hamburg hat definitiv ein besonderes Flair, das hat eine große Rolle gespielt. Ich habe einen Großteil meines Medizinstudiums in Hamburg absolviert, mich hier bei dem berühmten Prof. Soehendra in der Endoskopischen Chirurgie promoviert und auch meine erste Stelle in der Plastischen Chirurgie angetreten. Darauf folgten Aufenthalte nähe München, Offenburg und Luxemburg bis es mich 2014 nach Hamburg zurückführte. Zuerst in einer großen Gemeinschaftspraxis und seit etwas über anderthalb Jahren in eigener Praxis. Diese Entscheidung war aber nicht nur eine Frage des guten Gefühls. Nach einiger Zeit wusste ich, dass es Zeit für etwas Eigenes war. Ich habe mein Team mitgenommen, denn ohne die besten Mitarbeiter wäre das nicht möglich gewesen. Die Praxisräume sind komplett neu gestaltet, es herrscht ein frisches, modernes Ambiente – das war uns auch sehr wichtig.
Interviewer (Markt-Echo-Nord): Sie haben bereits langjährig im Bereich der Plastischen Chirurgie als ärztliche Leitung gearbeitet. Was fasziniert Sie so an diesem Fachgebiet? Warum haben Sie sich gerade für die Plastische Chirurgie entschieden?
Dr. med. Nebendahl: Plastische Chirurgie ist für mich das interessanteste Fach in der gesamten Chirurgie. Es ist unglaublich innovativ und es gibt immer wieder Neues zu lernen. In der Plastischen Chirurgie deckt man viele verschiedene Bereiche ab: von ästhetischen Eingriffen über die Behandlung von Tumoren bis hin zur Versorgung von Verbrennungen. Das Spannende ist, dass wir sowohl medizinisch notwendige Operationen durchführen als auch Menschen helfen, sich ästhetisch zu verändern. Viele meiner Patienten kommen mit einem persönlichen Wunsch nach Veränderung, das ist nicht vergleichbar mit der Arbeit in anderen Abteilungen. Zudem arbeite ich in einer Privatpraxis, wo die Wertschätzung der Patienten einen besonderen Stellenwert hat.
Interviewer (Markt-Echo-Nord): Plastische Chirurgie wird oft auf „Schönheitsoperationen“ reduziert. Ist das aus Ihrer Sicht zu oberflächlich? Oder sehen Sie äußere Eingriffe als Chance, Körper und Seele in Einklang zu bringen?
Dr. med. Nebendahl: Das ist eine sehr gute Frage, und Sie haben recht: Viele assoziieren Plastische Chirurgie sofort mit Schönheitsoperationen. Dieser Begriff wird oft missverstanden, insbesondere von denen, die nicht wissen, dass wir als Fachärzte nach dem Studium eine umfassende sechsjährige Ausbildung durchlaufen haben. Tatsächlich finden viele unserer Eingriffe an der „Oberfläche“ des Körpers statt, aber sie haben tiefgreifende Auswirkungen. Es geht darum, Körper und Geist in Balance zu bringen. Ob es sich um die Replantation eines Zeigefingers oder um eine Nasenkorrektur handelt – beide Eingriffe, obwohl sie in unterschiedlichen Bereichen der Chirurgie bearbeitet werden, beeinflussen erheblich das Wohlbefinden des Patienten. Für viele Menschen ist eine solche Veränderung eine Chance, ein erfülltes und normales Leben zu führen, sowohl physisch als auch emotional.
Interviewer (Markt-Echo-Nord): Wie gehen Sie damit um, wenn Patienten ästhetische Eingriffe wünschen, die vielleicht über das Maß des „gesunden“ hinausgehen? Hinterfragen Sie als Arzt die Wünsche Ihrer Patienten?
Dr. med. Nebendahl: Absolut. Es ist unsere Aufgabe, die Motive der Patienten zu hinterfragen. Oft stellt sich die Frage: Kommt der Wunsch nach einer Veränderung aus den sozialen Medien oder aus dem näheren Umfeld? Oder ist es ein tiefer, persönlicher Wunsch? Ich lege viel Wert auf ausführliche Beratungsgespräche, manchmal sind sogar zwei Termine notwendig. Je mehr man sich mit den Hintergründen auseinandersetzt, desto besser wird das Ergebnis. Es geht nicht darum, schnelle Eingriffe durchzuführen, sondern den Patienten ernst zu nehmen und sich mit Herzblut um ihn zu kümmern.
Interviewer (Markt-Echo-Nord): Es gibt auch Eingriffe, die aus medizinischer Sicht notwendig sind, etwa nach Unfällen oder Krankheiten. Wie gehen Sie damit um, wenn Sie den Patienten klarmachen müssen, dass es Grenzen gibt, was medizinisch möglich ist?
Dr. med. Nebendahl: Das ist manchmal eine Herausforderung. Nehmen wir Narben als Beispiel – wir können sie verbessern, aber nicht vollständig entfernen. Es ist wichtig, den Patienten ehrlich zu sagen, was möglich ist und was nicht. Bei bestimmten Krankheitsbildern, wie zum Beispiel einem Lipödem, können wir helfen, aber auch hier muss man die Ergebnisse realistisch besprechen. Manchmal bedeutet das auch, den Patienten zu unterstützen, sich selbst zu akzeptieren. Das Internet vermittelt oft ein falsches Bild davon, was möglich ist. Der Druck von außen bei so emotionalen Themen der Patienten ist meist sehr hoch – hier gilt es, Aufklärung zu leisten.
Interviewer (Markt-Echo-Nord): Wie stehen Sie persönlich zu Schönheitsidealen? Kommt wahre Schönheit von innen oder darf man hier auch mit medizinischen Mitteln nachhelfen?
Dr. med. Nebendahl: Wahre Schönheit lässt sich nicht einfach „erschaffen“, sie ist eine Kombination aus vielen Faktoren, wie Ausstrahlung, Auftreten und Persönlichkeit. Schönheitsideale sind ein weiter Begriff. Es gibt Fälle, in denen ein ästhetischer Eingriff sinnvoll ist, zum Beispiel wenn jemand unter einem Makel leidet und dadurch stigmatisiert wird. Eine Veränderung kann viel Selbstbewusstsein bringen, aber am Ende muss jeder für sich selbst entscheiden, was ihn wirklich schöner macht.
Interviewer (Markt-Echo-Nord): Was lieben Sie an Ihrer Arbeit am meisten? Ist es das Vertrauen, das Ihnen die Patienten entgegenbringen, oder die Möglichkeit, den medizinischen Fortschritt voranzutreiben?
Dr. med. Nebendahl: Es sind die Menschen, mit denen ich arbeite. Die handwerkliche Arbeit in der Chirurgie liegt mir, und ich strebe immer nach Perfektion in meinen Operationen. Die ständige Veränderung und Innovation in diesem Bereich faszinieren mich. Es geht mir nicht um die „Bühne“, sondern um das Fach selbst und die Menschen dahinter. In den 20 Jahren meiner Tätigkeit habe ich gelernt, worauf es wirklich ankommt: eine ehrliche und seriöse Beratung. Ich weiß, was ich kann und was ich lieber lassen sollte – das ist ebenso wichtig wie die handwerkliche Präzision.
Interviewer (Markt-Echo-Nord): Es ist klar, dass Dr. Nebendahl großen Wert auf ein harmonisches Arbeitsumfeld legt und sein Team als eine wesentliche Säule seiner Praxis betrachtet. Um mehr über das Team zu erfahren, werfen wir einen Blick auf die beiden wichtigen Mitglieder: Stefan und Jouline.
Stefan (Praxisleitung): Seit Januar 2023 bin ich als Praxisleiter mit Dr. Nebendahl in seiner neuen Praxis tätig. Wir kennen uns schon seit sieben Jahren, und es war von Anfang an klar, dass wir zusammenarbeiten würden. Meine gesamte berufliche Laufbahn habe ich in der technischen Assistenz und der Operationsleitung verbracht, und ich schätze mich sehr glücklich, Teil dieses Teams zu sein. Die Arbeit mit Dr. Nebendahl ist eine wahre Freude – wir verstehen uns in der Behandlung und im OP blind, und unsere
Chemie stimmt einfach. Es gibt kaum ein besseres Gefühl, als in einer so entspannten und professionellen Atmosphäre zu arbeiten, wo die Patienten die Ruhe und die Hingabe spüren, die wir als Team ausstrahlen. Unsere Praxis fühlt sich für mich wie ein „Wohnzimmer der Chirurgie“ an – ein Ort, an dem man gerne zur Arbeit kommt und bei dem man stolz darauf ist, mit einem so tollen Team zusammenzuarbeiten.
Interviewer (Markt-Echo-Nord): Es klingt nach einem großartigen Arbeitsumfeld. Jouline, wie ist es für Sie, Teil dieses Teams zu sein, insbesondere als erste Anlaufstelle für die Patienten?
Jouline (Praxismanagerin): Ich freue mich sehr, seit Januar 2023 Teil von Dr. Nebendahls Team zu sein. Vor meiner Zeit hier habe ich als Hotelfachfrau gearbeitet und zwei Jahre am Empfang sowie im Backoffice eines Hotels gearbeitet. Später lernte ich Dr. Nebendahl in dem Ärztehaus kennen, in dem ich einige Jahre tätig war. Als er mich fragte, ob ich mit ihm und Stefan die neue Praxis aufbauen möchte, war ich begeistert. Die Chemie hat schon in der alten Praxis gestimmt, und es war eine wunderbare Gelegenheit, die neue Praxis von Anfang an mitzugestalten. Die Arbeit am Empfang und im Backoffice ist für mich eine spannende Herausforderung, und ich genieße es, die erste Anlaufstelle für unsere Patienten zu sein. Die entspannte und freundliche Atmosphäre in der Praxis macht den Arbeitsalltag sehr angenehm, und ich schätze mich glücklich, mit einem so großartigen Chef und Teamkollegen zusammenzuarbeiten.
Interviewer (Markt-Echo-Nord): Vielen Dank für das Interview liebes Team!